Rheinische Post, Wermelskirchen

Fans und Musiker sind sich einig: Einen David Bowie kann man nicht kopieren.

Band und Fans zelebrieren Bowies Werk

Bei einem zweistündigen Konzert spielten Jakob Hansonis und seine Band zahlreiche Stücke des Ausnahmekünstlers.

Fans und Musiker sind sich einig: Einen David Bowie kann man nicht kopieren. Aber das Werk des vor einem Jahr verstorbenen Ausnahmekünstlers lässt sich zelebrieren. Den Beweis traten Jakob Hansonis und seine Band in der kleinen Halle der Kattwinkelschen Fabrik gemeinsam mit gut 250 Besuchern bei einem zweistündigen Konzert an. Die Fans feierten, klatschten und tanzten, als wäre der „Thin White Duke“ persönlich in die Katt gekommen. Das Quintett, das unter dem Namen „Space Oddity“ durch Deutschland tourt, blieb dem im Vorfeld angekündigten Konzept treu, rückte die Musik von Bowie in den Fokus und streifte mit der Liedauswahl alle Schaffensphasen des „Man who fell to earth“.

„Das Programm ist unsere persönliche Best of-Auswahl aus dem riesigen Repertoire von Bowie“, sagte Sänger Pit Hupperten, der beim Konzert nicht haargenau so klang wie David Bowie, aber mit seiner charakteristischen Art doch ganz dicht an das Original herankam. Mit seinem Können, seiner Mimik sowie seinem unvergleichlichen Charisma brachte der Leverkusener die Essenz der Bowie-Kompositionen genau auf den Punkt. Hupperten und die Band intonierten die Lieder wie durch eine Lupe betrachtet: fokussiert, zugänglich und eindringlich.

Sänger Pit Hupperten und Gitarrist Jakob Hansonis
Sänger Pit Hupperten und Gitarrist Jakob Hansonis sind die „Speerspitzen“ der Band, die unter dem Namen „Space Oddity“ durch Deutschland tourt. | Foto: Moll / RP

Auf Kostüme und Maskeraden, mit denen David Bowie gerade in den 1970er-Jahren immer wieder neue Bühnenidentitäten entwickelte, verzichtete das Quintett gänzlich, wohlwissend, dass das nur lächerlich gewirkt hätte.

Wer sich für „Space Oddity“-Konzerte in inzwischen ganz Deutschland an die Musik von Bowie heranwagt, muss etwas von seinem Handwerk verstehen, denn Bowie-Fans gibt es zwar zahlreich, sie sind aber auch kritisch. Mit Helmuth Fass (Bass), Benno Müller vom Hofe (Schlagzeug) und Andreas Recktenwald (Keyboards) gehören solche Ausnahmetalente zur Jakob Hansonis-Band, denen es scheinbar mühelos gelang, Herz und Seele von Bowies Musik zu erfassen. Als Namensgeber der Band und mit rockig-dominantem Gitarrensound bildet Jakob Hansonis neben Pit Hupperten die „Speerspitze“ der Formation. Der Ausnahmegitarrist steht seit Jahrzehnten im Dienst von Herbert Grönemeyer und gehört zu den besten deutschen Gitarristen. In der Katt drückte er dem Sound der Band unverkennbar seinen Stempel auf.

David Bowie ließ sich mit seiner Musik nie in ein Genre einordnen. Genauso hörten die Konzertbesucher von Rock über Funk und Soul bis Pop alle Facetten des Bowie-Schaffens. Beispielsweise bei „Suffragette City“ oder „Jean Genie“ rockte es gewaltig auf und um die Ohren, besonders bei den ruhigeren Klängen wie „This is not America“ oder „Loneliest guy“ erwachte die Magie eines Konzerts von David Bowie persönlich. Nicht fehlen durften Mega-Hits wie „China Girl“, Let’s dance“ oder „Starman“, mit dem die Band das Konzert eröffnete.

Quelle: RP | Autor: Stephan Singer