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Ohne zu imitieren packten sie die Bowie-Songs am Schopf

Bowies Seele war deutlich spürbar

Fünf Musikern gelang im „Pink Panther“ David Bowies Musik neu zu beleben.

Die Band um den Grönemeyer-Gitarristen Jakob Hansonis startete seine „Space oddity – a tribute to the man who fell to earth“-Tour, eine erfrischend kunstvolle Hommage zum 70. Geburtstag des seit vergangenem Jahr, nicht nur in der Welt des Pop, schmerzlich vermissten David Bowie im „Pink Panther“.

Jakob Hansonis (l.) und Pit Hupperten im "Pink Panther". | Foto: A. Tinter
Jakob Hansonis (l.) und Pit Hupperten im „Pink Panther“. | Foto: A. Tinter

 

Musikalische Kunst zeichnet sich in erster Linie dadurch aus, dass sie einen Kern, eine Seele im Innern trägt. Wenn das fehlt, bleibt alles belanglos. Wenn es aber da ist, hat sie Geist, berührt Menschen, fordert heraus. David Bowies Musik hat diesen Kern, hat innere Haltung, die durchscheint, zum Hinhören mitreißt, berührt und versteht, immer wieder mit der Welt in Dialog zu treten. Zu reagieren, zu spiegeln, zu verfremden, zu ironisieren, fast immer ganz tief zu sein. Eben jener Kern von Bowies Musik macht sie zur Kunst. Wobei gilt: innen wie außen. Seine Bühnenkunst war immer Teil des Zaubers, ist sie auch nur noch als Konserve erlebbar.

Es gibt aber Menschen wie Hansonis, der begnadete Vokalist und Gitarrist Pit Hupperten, Benno Müller v. Hofe, Drums, Helmut Fass, Bass und Andreas Recktenwald, Keyboard, die es schaffen, jenen Kern, jenes Innere wieder spürbar zu machen. Ohne sich mit Kostümchen und übertriebener Mini-Playback-Show-Manier in das ästhetische Abseits zu katapultieren. Nein, das, was sie an dem Abend aus unermesslicher Vielfalt herauskristallisierten, war ohne Zweifel jener besondere Kern – von Song zu Song -, den Bowie einst in seine Musik legte. Dazu gehört viel Sensibilität und, bei allen fünf auch in der Vita ablesbar, ein untrügliches Gespür für musikalisches Handwerk. Ohne zu imitieren packten sie die Bowie-Songs am Schopf und belebten den Geist der Musik mit eigenen geistigen und musikalischen Mitteln neu. Querbeet suchten sie ihre Favoriten, die von einem exquisiten Geschmack zeugen. Ob „Ashes To Ashes“, „Life On Mars“, „Space Oddity“, oder „Loving The Alien“, um nur wenige zu nennen, sang Hupperten auf so treffende Weise, klanglich perfekt umrahmt, dass man bei geschlossenem Auge spürte: Da ist der Kern von Bowie präsent.

Quelle: NGZ | Autor: Christian Oscar Gazsi Laki